Die aktuellen Megatrends, insbesondere die Dekarbonisierung und die Digitalisierung, bewirken, dass grundlegende Prozesse in der metallverarbeitenden Industrie betrachtet und verändert werden müssen. In den Fokus ist dabei auch der Schmelzprozess des Druckgießens, Halbzeuge-Produktion und Recycling auf dem Aluminiumsektor geraten, da hier hohe CO2-Emissionen entstehen, ein beträchtlicher Energieverbrauch zu registrieren und ein nicht geringer Materialverlust zu verzeichnen ist. Hier sind innovative Lösungsansätze gefragt – die Alexander Keller, Head of System Sales bei ABP Induction, insbesondere in der Umstellung von traditionellen Erdgasöfen auf Induktionsschmelzöfen sieht, wie er im Interview erklärt.
Alexander Keller: Mit dem Einsatz der Induktionstechnologie in Verbindung mit regenerativen Energiequellen wird eine nahezu emissionsfreie Produktion ermöglicht. Im Vergleich zu Gasöfen bietet unsere Induktionstechnologie zahlreiche Vorteile: eine erhebliche Reduktion der CO2-Emissionen um bis zu 94%, eine signifikant höhere Energieeffizienz und wesentlich geringere Materialverluste. Die Energiebilanz der Induktionsschmelzöfen ist beispielsweise mit 440 kWh/t deutlich günstiger im Vergleich zu Gasöfen. Über eine Wärmerückgewinnung lässt sich der Einspareffekt nochmals um bis zu 20 Prozent erhöhen. Außerdem sind die Betriebskosten bei der Nutzung von Induktionstechnologie, insbesondere unter Berücksichtigung der Preise für CO2-Zertifikate und Energie, schon kurz- bis mittelfristig günstiger.
Alexander Keller: Induktionsöfen von ABP können nicht nur durch niedrigen Energieverbrauch glänzen, sondern auch als Energiespeicher genutzt werden – es ist also ein Ofenbetrieb möglich, der auf den jeweiligen Strompreis abgestimmt werden kann. Das heißt, wenn Strom günstig ist, nutzt man den großen Puffer im Ofen, der bis zu vier Stunden Produktion abdecken kann. Seine Vorteile ausspielen kann diese Produktionsweise nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, sondern auch mit dem Blick auf den „Global Footprint of Product“.
Alexander Keller: Genau, wenn man Aluminium als Schrott einschmelzt, verbessert sich der globale CO2-Fußabdruck des Produkts. Bei der Herstellung von Primäraluminium wird sehr viel Energie benötigt. Aber wenn man Schrott in einer Induktionsanlage einschmelzt, reduziert sich der CO2-Footprint erheblich. Ein signifikantes Beispiel kommt aus der Automobilindustrie, wenn Teile aus recyceltem Aluminium mit einem Induktionsofen als Schmelzaggregat verarbeitet werden. Die Richtung stimmt, wenn sich der Carbon Footprint nahe null bewegt.
Alexander Keller: Da stehen wir im direkten Dialog mit unseren Kunden: Der Betrieb der ABP-Induktionsrinnenöfen in Aluminium-Gießereien wird gemeinsam mit dem Kunden logistisch optimiert und an bestehende Abläufe angepasst. In der Praxis kann man sich das so vorstellen: Behälter mit dem zu verwertenden Metall werden einfach per Stapler zum Ofen gebracht und dieser direkt beladen. Es sind also keine großen Änderungen im Materialfluss, der Anlagenbedienung oder Wartung erforderlich, was für den ABP-Kunden einen wichtigen Vorteil darstellt. Wir unterstützen Kunden dabei auf der gesamten Reise beim Umstieg von einer Technologie auf die andere intensiv – sei es durch Prozessberatung, Schulungen oder technische Unterstützung.
Alexander Keller: Das ist richtig, wir sprechen bei unseren Induktionsrinnenöfen von „proven technology“. Die Erfahrung mit dieser Technik reicht über unsere Vorgänger-Unternehmen wie ASEA bis ins Jahr 1903 zurück. Und obwohl in den letzten 30 Jahren kaum neue Induktionsöfen für Aluminium installiert worden sind, sind die bestehenden Anlagen weiterhin in Betrieb. In dieser Zeit wurden viele Optimierungen gemeinsam mit den Kunden durchgeführt und die Entwicklung kontinuierlich fortgesetzt. Uns ist dabei eine enge Zusammenarbeit mit anderen Branchenteilnehmern wie Druckgießmaschinenherstellern und Lieferanten wichtig, gerade auch mit großen Kunden, die viele Aluminiumgießereien betreiben, um deren Anforderungen und Prozesse zu verstehen. Das Ergebnis ist eine Kombination aus jahrzehntelanger Erfahrung, bewährter Technologie und neuen Innovationen.
Alexander Keller: Natürlich, das zeigt sich zum Beispiel in der täglichen Produktionsweise: Normalerweise hat man bei Aluminium einen Abbrand von über 2 %, was die Recyclingzyklen auf ungefähr 50 begrenzt. Der Abbrand bei effizienten ABP-Anlagen liegt jedoch weit unter 1 %, wodurch sich die Anzahl der Recyclingzyklen mindestens verdoppelt. Das unterstreicht, dass ABP mit der Induktionsofen-Technologie auch auf dem Aluminium-Sektor extrem vertraut ist – mit Vorteilen gerade auch für die Anwender.
Alexander Keller: Auf den ersten Blick, ja. Aber es zeigt sich, dass die Induktionsschmelztechnik nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch kosteneffizienter ist. Einsparungen durch geringere Betriebskosten und eine unabhängige Energieversorgung, die durch erneuerbare Energiequellen gesichert wird, positionieren die von unseren Ingenieuren stets weiterentwickelte und perfektionierte Induktionstechnologie als eine überlegene Alternative im modernen Druckguss und anderen Aluminium-Gießereien. Die angesprochenen Mehrkosten in der Anschaffung für eine Induktionsofenanlage amortisieren sich dank der beschriebenen Effizienzeigenschaften innerhalb von etwa zwei Jahren durch den niedrigeren Energieverbrauch, die Wärmerückgewinnung, den geringeren Abbrand und die Tatsache, dass keine CO2-Zertifikate benötigt werden. Induktionsöfen können zudem wie gesagt als Energiespeicher genutzt werden – eine wertvolle Eigenschaft gerade auch mit Blick in die Zukunft der energieintensiven Industrie. Das unterstreicht, wie die Umstellung auf innovative Technologien sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bieten kann, was sie zu einer wichtigen Überlegung für die Zukunft der Fertigungsindustrie macht.
Alexander Keller: Definitiv! Die Induktionsofentechnologie ist unter den heutigen Gegebenheiten perfekt für die Aluminiumverarbeitung. Und aktuell entwickeln unsere Ingenieure und Konstrukteure einen neuen Ofen für große Maschinen, Stichwort GiGA Casting, der mit einem einzigen Druck quasi halbe Autos produzieren kann. Dieses Entwicklungsprojekt ist weit fortgeschritten, und der Ofen wird voraussichtlich im Sommer 2025 verfügbar sein. Auch das zeigt, dass ABP die eigenen Anlagen konsequent an neue Trends und Bedürfnisse der Industrie anpassen kann.
ABP Induction, LLC
1460 Livingston Ave.
North Brunswick, NJ 08902
Phone: +1 732 932 6400
ABP Induction Systems GmbH
Kanalstraße 25
44147 Dortmund
Phone: +49 231 997 0
Service: +49 231 997 2277
info@abpinduction.com
ABP Induction Systems Pvt. Ltd.
E-120 / Unit-2, Manjusar GIDC Industrial Area
Savli – 391775, Vadodara
Phone: +91 2667 264808/809
ABP Induction Systems (Shanghai) Co. Ltd.
No.118, Lane 289 Fulian II Rd.
Baoshan District,
Shanghai 201906
Phone: +86 21 5639 1278
ABP Induction, LLC
607 1st St. SW
Massillon, OH 44646
Phone: +1 330 830 6252
ABP Induction Systems SRL de CV
Priv. La Puerta 2882-4
Parque Ind.La Puerta
Santa Catarina, NL 66350
Phone: +52 81 8390 2775
ABP Induction Furnaces (PTY) Ltd.
77 Heidelberg Rd.City
Deep / Johannesburg
Phone: +27 11 623 1814/17
ABP Induction AB
Spännarhyttans Ind. Område
738 92 Norberg
Phone: +46 223 23135
ABP Induction Ltd.
80/1 Moo 11, Phaholyothin Road
Tambol Klong Nueng
Amphur Klong Luang
Pathumthanee 12120
Phone: +66 25 29 34 57
ABP Induction ist ein führender Hersteller von Induktionsöfen und Anlagen für den Bereich induktives Schmelzen und Erwärmen für die Metallindustrie und metallverarbeitende Industrie. Mit Leistungen in Planung, Produktion, Montage und Service für Gießereien, Schmieden und Stahlwerke ist ABP als Anlagenbauer aktiv für Industrieunternehmen, die über Schmiedetechnik, Gießereiprozesse und Induktionsanlagen im Schmelzen, Gießen, Warmhalten und Erhitzen von Eisen, Stahl und Nichteisenmetallen tätig snd. Mit Digitalisierung werden der Industrie digitale Lösungen für Anlagenverfügbarkeit, Arbeitssicherheit, Energieeinsparung und Qualitätssicherung an die Hand gegeben. ABP bietet einen 24h Service an. ABP unterstützt bei Generalüberholung, Inbetriebnahme, Instandsetzung, Modernisierung, Montage, Reparatur und Wartung.