Ein Arbeitsplatz der Extreme – dazu gehört sicherlich die Tätigkeit in einer Gießerei, in der Metalle bei Temperaturen von über 1.000 Grad verarbeitet werden. Hier kommt es natürlich auf höchste Sicherheit bei der Verarbeitung an, aber natürlich auch auf die Qualität des Produktes am Ende des Prozesses. Bislang lebte dieser Prozess vor allem vom Know-how des Schmelzers.
Mit der „FoundryCloud“ des Start-Ups Zorc Technology wird dieser Prozess digital dokumentiert, analysiert und durch künstliche Intelligenz verbessert. Sie wird direkt in das ABP-Gateway integriert und interagiert perfekt mit der Plattform myABP. Die speziell für Gießereien entwickelte Zorc-Lösung bildet die Plattform für eine vorausschauende Prozesssteuerung. Weitere digitale Geschäftsmodelle in diesem Umfeld sind greifbar. In Krefeld ist jetzt die erste Plattform dieser Art installiert worden.
Die Siempelkamp Giesserei stand vor Herausforderungen, die den gesamten Markt der metallverarbeitenden Industrie betreffen: Reduktion von Energiekosten und CO2-Ausstoß, generell das Thema Nachhaltigkeit in seinen drei Dimensionen und damit langfristig die Wettbewerbsfähigkeit. Siempelkamp entschied sich für einen großen Schritt, der einmalig ist und Pioniergeister aller Beteiligten erfordert. Mit der Modernisierung ihrer Induktionsöfen fällt der Startschuss für eine Digitalisierungsoffensive, wie es sie im Gießerei-Sektor in dieser Größenordnung noch nicht gab. Die digitale Steuerung der Anlage erlaubt nun eine präzisere Fertigung mit noch geringerem Ausschuss.
Die positiven Auswirkungen reichen von einem geringeren Stromverbrauch über reduzierte Kosten bis zu einem größeren Umweltschutz. Zudem kann das Gießerei-Unternehmen Kundenaufträge jetzt schneller, effizienter und mit einer höheren Fertigungsgenauigkeit umsetzen. Die Mitarbeiter profitieren zudem von einer Aufwertung ihres Berufsbilds, einer gesicherten Arbeitsstelle sowie von einer noch höheren Sicherheit am Arbeitsplatz. Die Umstellung auf die digitale Steuerung erfolgt schrittweise in mehreren Installations- und Testphasen, unter anderem unter Berücksichtigung des ABP-Schmelzprozessors PRODAPT®, die Ende des Jahres 2021 abgeschlossen wurden. Im Januar 2022 haben die Öfen dann ihren voll digitalisierten Betrieb aufnehmen können.
Warum sich Siempelkamp mit ABP Induction einen klassischen Anlagenbauer ins Boot geholt hat, zeigt sich mit Blick auf die Entwicklung bei dem Dortmunder Unternehmen in den letzten Jahren: ABP hat eine eigene Digitalisierungssparte aufgebaut und bietet heute zahlreiche digitale Services rund um den Gießereibetrieb an – vom virtuellen Klassenraum über Virtual Reality-Trainings bis zu Augmented Reality-Support bei Wartung und Reparatur. Und dann gibt es eben noch Komponenten wie der Steuerung durch ABP Intelligence auf dem ABP-Gateway mit den notwendigen Schnittstellen zum Betriebssystem der Gießerei. Herzstück ist das myABP-Portal, welches einen Überblick über alle relevanten Anlagen und Prozesse gibt – sämtliche Elemente von Öfen über Waagen bis zu Temperaturmessungen mittels Lanzen sind herstellerübergreifend eingebunden. Es liefert dank seiner Datenqualität und Transparenz die Basis für einen kontinuierlichen Optimierungsprozess.
ABP schafft damit die Plattform für die Softwarelösung „Foundry Cloud“, die Zorc Technology speziell für Gießereien entwickelt hat. Diese neue Software zur Überwachung der metallurgischen Steuerung und Dokumentation speichert die Betriebsparameter der Gießerei und sendet erfahrungs- und KI-basierte Vorschläge zur Optimierung der Produktion direkt an die Mitarbeiter.
War in der Vergangenheit jeder Guss vor allem vom Know-how des Schmelzers abhängig, wird dieser nun von der neuen Software unterstützt. Sie überwacht die Vorgänge im Induktionsofen und dokumentiert die Parameter. Aus den Daten entwickelt sie Vorschläge zur Optimierung des Prozesses und sendet diese an den entsprechenden Mitarbeiter, der daraus Anpassungen ableiten kann. Dabei setzt die Software vorhandene Daten ein und lernt dank der Einbindung von künstlicher Intelligenz stetig dazu. Auf diese Weise wird der Datensatz immer größer und die Qualität über den Gussprozess immer besser. Teure Korrekturen und gar Ausschuss lassen sich so weitestgehend vermeiden.
Auch wenn der Gießprozess schon jetzt zu 98 Prozent fest kontrolliert ist, beschert die digitalisierte Anlage der Siempelkamp Giesserei eine zusätzliche Steigerung der Fertigungsexzellenz. Die zu überwachenden Betriebsparameter während eines Gusses sind komplex und vielfältig: Beladung, Start- und Zieltemperatur, Prozesszeiten und nicht zuletzt die optimale Energienutzung – jeder Faktor spielt für das Gelingen eine entscheidende Rolle. Indem die digitalisierten Öfen nun wichtige Daten erheben, speichern und auswerten, können diese analysiert und mit Hilfe von künstlicher Intelligenz weiterverarbeitet werden.
Dank der so entstehenden Algorithmen können Daten verglichen und wiederkehrende Muster erkannt werden. Das Ergebnis: Die Software löst bisher unbekannte Probleme immer präziser und unterstützt den Mitarbeiter am Ofen dabei, die Prozesse vorausschauend zu steuern. Er kann sich so voll auf die Interpretation der Daten konzentrieren und den Schmelzvorgang bestmöglich darauf abstimmen. Das ist vor allem dann eine wertvolle Hilfe, wenn neue Komponenten und Faktoren einbezogen werden müssen.
Die Digitalisierung der Induktionsöfen zeigt allerdings auch, wie wichtig das Zusammenspiel von Mensch und Technologie in Zeiten von Industrie 4.0 bleibt: Die Mitarbeiter und ihr Interpretationsvermögen können in dem Prozess nicht ersetzt werden. Die digitale Lösung unterstützt sie lediglich dabei, noch schneller, effizienter, korrekter und routinierter zu gießen.
Um seine Mitarbeiter mit der neuen Technologie vertraut zu machen, setzt das Krefelder Unternehmen auf umfassende Schulungen. Dabei geht es nicht darum, die Gießereimechaniker zu IT-Fachleuten auszubilden, sondern ihre Kompetenzen bei der Metallverarbeitung um den Umgang mit den digitalen Anwendungen zu erweitern. Damit erreichen die drei Kooperationspartner auch eine Aufwertung und Ausweitung der Gießereiberufe und steigern die Attraktivität ihrer Unternehmen für Bewerber.
Auch das Thema Arbeitssicherheit wird neben der Vermittlung der technologischen Neuerungen ein Teil der virtuellen Classroom-Trainings in der bereits mit Preisen prämierten Lösung sein. Die großen Datensätze erlauben neben der Produktionsunterstützung eine vorbeugende Simulation von Krisenfällen, die die Mitarbeiter mithilfe modernster VR-Technologie durchspielen können. Der Arbeitsplatz des Gießereimechanikers wird so im Umgang mit dem glühenden Schmelzgut auch ein Stück weit sicherer gemacht.
Gleichzeitig verbessert sich durch den geringeren Energie- und Materialeinsatz der ökologische Fußabdruck des Standorts deutlich. Immerhin ist das Zentralaggregat für Zweidrittel des Stromverbrauchs des Unternehmens verantwortlich. Präzisere Prozesse und noch weniger Ausschuss können hier helfen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Insgesamt sind nach ersten Schätzungen CO2-Einsparungen von bis zu 1.000 Tonnen pro Jahr möglich.
Auch mit Blick auf die gesamte Anlage zeigt sich ein positiver Umweltaspekt: Das in die Softwarelösung integrierte Instandhaltungsprogramm mit seiner durchgängigen Zustandskontrolle und -überwachung erlaubt die gezielte vorbeugende Wartung. Damit trägt es maßgeblich zur Verlängerung des Lebenszyklus bei. Auf energieeffizientere Prozesse umzustellen, verhilft der Gießerei auch zu einer wirtschaftlicheren Produktion. Ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für ein Unternehmen in einer energieintensiven Branche. Immerhin machen die Energiekosten bei deutschen Gießereien aktuell 25 Prozent ihrer Bruttowertschöpfung aus. Bei Strompreisen, die sich in 15 Jahren fast verdreifacht haben, ein nicht zu unterschätzender Posten im Budget. Hinzu kommen Materialeinsparungen durch den zusätzlich verringerten Ausschuss.
Die neue Plattform-Technologie wird sich also auch auf der Kostenseite des Unternehmens bemerkbar machen. Und das bei einem – bezogen auf die gesamte Ofenanlage – vergleichsweisen geringen Investitionsvolumen. Ein weiterer Punkt, mit dem sich das Unternehmen von seinen Wettbewerbern positiv absetzen kann.
ABP Induction LLC
1460 Livingston Ave.
North Brunswick, NJ 08902
Phone: +1 732 932 6400
Fax: +1 732 828 7274
ABP Induction Systems GmbH
Kanalstraße 25
44147 Dortmund
Phone: +49 231 997 0
info@abpinduction.com
ABP Induction Systems Pvt. Ltd.
E-120 / Unit-2, Manjusar GIDC Industrial Area
Savli – 391775, Vadodara
Phone: +91 2667 264808/809
Fax: +91 2667 264810
ABP Induction Systems (Shanghai) Co. Ltd.
No.118, Lane 289 Fulian II Rd.
Baoshan District,
Shanghai 201906
Phone: +86 21 5639 1278
Fax: +86 21 5639 0822
ABP Induction, LLC
607 1st St. SW
Massillon, OH 44646
Phone: +1 330 830 6252
ABP Induction Systems SRL de CV
Priv. La Puerta 2882-4
Parque Ind.La Puerta
Santa Catarina, NL 66350
Phone: +52 81 8390 2775
ABP Induction Furnaces (PTY) Ltd.
77 Heidelberg Rd.City
Deep / Johannesburg
Phone: +27 11 623 1814/17
Fax: +27 11 623 1809
ABP Induction AB
Spännarhyttans Ind. Område
738 92 Norberg
Phone: +46 223 23135
Fax: +46 223 21429
ABP Induction Ltd.
80/1 Moo 11, Phaholyothin Road
Tambol Klong Nueng
Amphur Klong Luang
Pathumthanee 12120
Phone: +66 25 29 34 57
Fax: +66 25 29 34 84
ABP Induction ist ein führender Hersteller von Induktionsöfen und Anlagen für den Bereich induktives Schmelzen und Erwärmen für die Metallindustrie und metallverarbeitende Industrie. Mit Leistungen in Planung, Produktion, Montage und Service für Gießereien, Schmieden und Stahlwerke ist ABP als Anlagenbauer aktiv für Industrieunternehmen, die über Schmiedetechnik, Gießereiprozesse und Induktionsanlagen im Schmelzen, Gießen, Warmhalten und Erhitzen von Eisen, Stahl und Nichteisenmetallen tätig snd. Mit Digitalisierung werden der Industrie digitale Lösungen für Anlagenverfügbarkeit, Arbeitssicherheit, Energieeinsparung und Qualitätssicherung an die Hand gegeben. ABP bietet einen 24h Service an. ABP unterstützt bei Generalüberholung, Inbetriebnahme, Instandsetzung, Modernisierung, Montage, Reparatur und Wartung.